Berichte aus dem Leben

Freundlicherweise haben sich Kameraden bereit erklärt, aus ihrem Leben zu berichten! 

Lebenslauf

Max Klaus Aeberhard, geb. 28.02.1940

 

Ich, Max Aeberhard geboren als jüngster Sohn von Johanna und Hans, mit meiner Zwil­lingsschwester Trudi am 28.2.1940, wuchs mit meinen 3 Brüdern in Herzogenbuchsee auf. Dort besuchte ich die Primarschule. Schon früh begann die Arbeit auf dem Bauern­hof. Weil meine Brüder schon in der Ausbildung waren und der Vater nicht melkte, musste oder konnte ich bereits ab dem 6. Schuljahr morgens und abends 10 Kühe mel­ken. Bereits ein Jahr vorher ging ich in die Jugendriege, am Donnerstagabend. Noch wichtiger aber war, dass ich nach dem Turnern noch in den Schwingkeller konnte und mir vor allem der Senior und Grossverantwortliche Ernst Kopp, der älteste der Kopp Gebrü­der, viele gute Schwünge zeigen konnte, welche mir nachträglich auch Erfolge brachten.

Den ersten Bubenschwinget konnte ich erst ab der 8. Schulklasse besuchen. Mit 167cm Grösse hatte ich doch einen kleinen Nachteil. Mit sechzehn Jahren konnte ich die vier besuchten Bubenschwinget gewinnen. Leider keines mit allen gewonnenen Gängen. 

1956 trat ich in Langenthal in die Metzgerlehre ein. Damals 19 Metzgerbetriebe. Heute 0.

Natürlich war das Schwingen hoch aktuell. Mit 67 kg war da auch noch das Ringen. Erster Ringerkranz mit 17 Jahren. 

Nach der Metzgerlehre zog es mich nach Lausanne, wo ich Berufs- und Schwingerfahrung sammelte. Mit 19 Jahren durfte ich auch am Waadtländer Kantonalen den ersten Schwin­gerkranz entgegen nehmen.

1961 und 1962 konnte ich das Waadtländer Kantonale Schwingfest gewinnen. Nach dem Sieg über Pollinger Albert am Südwestschweizerischen und einem Gestellten mit Fasel Hans durfte ich den Schlussgang mit Brändli Otto absolvieren. Trotz heftiger Gegenwehr musste ich mich geschlagen geben.

In diesem Jahr fand auch das Eidgenössische in Zug statt. Mit 5 gewonnenen, einem Ge­stellten und 2 verlorenen Gängen mit 74,75 Punkten, war ich der erste nach den Krän­zen. Mit 22 Jahren war dann der Höhenpunkt meiner Schwingerkarriere: 5 Schwinger­kränze in einem Jahr. Davon der letzte am Nordwestschweizerischen in Schinznach 1962: 

Das Notenblatt: 

1.    Gang Bruggmann Karl, gestellt.

2.    Gang Meli Karl, verloren.

3.    Gang von Gunten Res, gewonnen

4.    Gang gewonnen

5.    Gang gewonnen

6.    Gang Klarer Hans. Noch ein Zug, Note 10. Schlussendlich Rang 4

 

Noch Bemerkung zum SWSF 1962 in Châtel-Saint-Denis. Polliger Albert gewann 6 Gänge und konnte nur Max Aeberhard nicht bezwingen. 

 

Tiefpunkt
Februar 1963, WK Militärdienst mit 2 Wochen Kniebeschwerden. K2 Untersuchung ohne Diagnose, aber bereits Fieber. Tags darauf mit mehr als 39° zur Untersuchung im Insel­spital. 10 Tage im Spital 10 kg Gewichtsverlust mit 40° und mehr Fieber. Diagnose „Rinderbang“.

Nach dem ersten Spitalaufenthalt begann ich wieder zu arbeiten. Nach 10 Tagen musste ich dann wieder ins Spital wegen den Kniebeschwerden. Diagnose akute Osteomyelitis (eitrige Knochenmarkentzündung). ½ Jahr keine Belastung des Beines. Nur mit Stöcken gehen. Nach einem Jahr begann ich wieder mit dem Schwingtraining. Leider musste ich feststellen, dass ich mit dem Schwingen neu beginnen musste. Auch fand 1965 eine Nachoperation statt. Dies nutzte ich für die Vorbereitung auf die Metzgermeisterprüfung, welche ich mit Erfolg abschloss. Mit dem dritten Berner Kranz in Utzenstorf 1970, schloss ich meine Aktive Schwingerkarriere ab. 

Mit dem Gewinn eines Schafes mit guter Abstammung am eidgenössischen Schwingfest in Aarau begann mein Interesse der Schafzucht, welche ich heute noch mit ganzer Lei­denschaft betreibe. 

Die total 46 Kränzen, davon 24 vom Schwingen und 22 vom Ringen in meinem Kranz­kasten, rufen meine Sportkarriere in Erinnerung.

 

Daneben fröne ich auch dem Singen. Aktivmitglied im Jodlerklub Herzogenbuchsee seit 1973, 8 Jahre Sekretär und 10 Jahre Präsident. Seit 2000 Ehrenmitglied.

 

Im Erwerbsleben kann ich nicht viele Arbeitgeber aufzählen. 8 Jahre die Migros Bern und die 32 ½ Jahre die Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee, bei welcher ich als Verwal­tungsangestellter in Personalunion arbeitete.

Heutiges Hobby: Schwingen verfolgen und bald 50 jähriges Aktivmitglied. Skirennen verfolgen. Wandern. Schafzucht. 

54 Jahre verheiratet mit Greti, 2 Töchter und 4 Grosskinder.